Natur in Bild und Wort

Fast unbemerkt, langsam, aber sicher, kam er angeschlichen: der eisige Winter. Seit paar Tagen erreichen die Nachtfröste zweistellige Beträge. Das hat auch unsere Seen mit einer inzwischen beachtlichen Eisdecke überzogen – schneelos und spiegelglatt.

Das wollte ich mir heute am Weißen See mit der Kamera anschauen. Zweierlei fiel besonders ins Auge: die schönen bizarren Eisfantasien, die der Frost am Ufer geschaffen hat und das Gedränge der Wasservögel mit den Schwänen mittendrin an der noch offenen Wasserstelle. Passanten linderten den Hunger der Vögel mit Haferflocken, wobei besonders die Möwen rabiat um Plätze bei der Fütterung kämpften. Die letzten Fotos zeigen sogar Notlandungen von Möwen – auf dem Rücken von Schwänen…

Der folgende Blogbeitrag wurde bereits am 2. Januar angefertigt. Wegen eines technichen Problems kann ich ihn aber erst heute übermitteln. Er nichts an Aktualität verloren.

Der Aufschrei des Eichhörnchens auf dem Headbild bezieht sich auf die Böllerei in der Berliner Silvesternacht. Über viele Jahre hinweg habe ich dieses hemmungslose Unwesen in Blodartikeln kritisiert. Was aber diesmal abging, stellt alles Bisherige in den Schatten. „Silvester-Wahnsinn – Böller-Schlacht in Berlin“ titelte der BERLINER KURIER am 2. Januar, und ZEIT ONLINE kommentierte: „Absolut krank, dass wir diesen Wahnsinn mittlerweile als normal akzeptieren sollen und das weniger verletzte Einsatzkräfte ein Erfolg sein sollen.“

Es mag sein, dass einige tausend vorwiegend junge Menschen an Feuerwerk und Knallerei Freude haben. Aber müssen deshalb Abertausende die Lasten tragen: körperlich und finanziell durch die Beseitigung der Schäden und des Mülls? Und – was selbst bei den zitierten kritischen Stimmen völlig außer Acht gelassen wird – muß die Natur noch länger stumm ertragen, was die Böllerei ihr in wenigen Stunden antut?

Meine Fotos von der „Böller-Schlacht“ in unserem Fennpfuhlkiez und den sichtbaren Lasten und Schäden am folgenden Neujahrsmorgen sollen die erneut vielfach erhobene Forderung unterstützen: Schluß mit dem unkontrollierten und ausufernden Böllerwahnsinn!