Barbarei am Weißen See

Unglaublich – unfaßbar: Die gestern geschlüpften Schwanenküken vom Weißen See sind tot! Das Nest präsentierte sich heute verödet. Die Küken wurden indirekt von Menschenhand getötet. Die geistlose und fahrlässige Umsetzung des Schwanenpaares samt sechs Jungen vom Obersee/Orankesee an den Weißen See gestern Morgen hat zum Tod der frisch geschlüpften Küken geführt. Wie ist es zu der „Umsetzung“ gekommen? War es eine nur unbedachte oder sogar strafbare Handlung? Die Einzelheiten müssen noch aufgeklärt werden, es gibt Augenzeugen.
Offensichtlich haben wir ein exemplarisches Beispiel, wie Natur durch menschliches Fehlverhalten zerstört wird. Am Weißen See wurde durch den „Import“ von zusätzlichen Schwänen ein allmählich gewachsenes relatives ökologisches Gleichgewicht zerstört. Man sollte die Verantwortlichen des Fehlverhaltens erst einmal auf einen Öko-Lehrgang schicken. In einem Lehrbuch der Ökologie (Jena 1986, S. 17) würden sie dann z.B. erfahren:
„Bei Eingriffen des Menschen in den Naturhaushalt zeigen sich häufig neben den gewünschten Änderungen auch unerwünschte, z.T. gefährliche Nebenwirkungen, die aus Unkenntnis der mannigfachen Wechselwirkungen der Funktionselemente in einem Ökosystem nicht erwartet worden waren …“
Meine Fotos von heute Vormittag belegen die Barbarei am Weißen See, die durch den „Import“ der achtköpfigen Schwanengroßfamilie entstanden ist: drei getötete Küken, ein verletzter oder getöteter Jungschwan bei den Neuankömmlingen, ein verletzter Schwan des alten Paares, die Mutter der getöteten Küken und ein verletzter Jungschwan vom Vorjahr …








Ergänzung, 30. Juni 2016, am Abend:
Die „Barbarei am Weißen See“ wurde noch am gestrigen Nachmittag durch beherztes Eingreifen engagierter Bürger beendet. Über die Pankower Umweltbehörde wurde mittels des Einsatzes der Berliner Feuerwehr eine Rückführung der inzwischen auf fünf Küken geschrumpften Großfamilie vom Weißen See an den Orankesee veranlaßt …

Heute Vormittag präsentierte sich der Weiße See äußerlich wieder im gewohnten Bild. Aber die Idylle täuscht: Der durch die illegale Umsetzung der Obersee-/ Orankeschwäne verursachte Schaden, vor allem die Tötung der frisch geschlüpften Küken der „Altschwäne“, hat Wunden hinterlassen – und Wut und Empörung bei vielen Seebesuchern: So etwas darf sich nicht wiederholen!

Über Herbert Schwenk
Jahrgang 1937;
ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR;
heute Rentner
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Hallo, ein Anwohner hat uns Bilder geschickt, wo man sieht, dass die Familie Schwan wohl von alleine zumindest in Richtung Weißer See gewandert ist…
https://www.facebook.com/OberseeOrankesee.eV/posts/1800267396876385
– Warum, ist uns auch ein Rätsel! Hier hätten sie ja 2 Seen (Orankesee und Obersee mit eigener Insel) zur Auswahl… Komisch!
Aber immerhin schön, dass offensichtlich doch keine Menschen in böser Absicht gehandelt haben.
auf Facebook gab es heute folgende Mitteilung:
Qulle: