Die Herbstschmuck-Krone gehört dem Unterspreewald!

Ich hatte nach dem Besuch der herrlich bunt geschmückten vier „Geschwister“-Seen vor wenigen Tagen an keine Steigerung mehr geglaubt. Heute mußte ich mich korrigieren. Nach einer Fahrt in den Unterspreewald mit anschließender Wanderung steht für mich fest: Die Herbstschmuck-Krone gehört dem Unterspreewald!

Der Unterspreewald ist der kleinere „Bruder“ des Oberspreewaldes, den ich Mitte Oktober mit dem Fahrrad (ab Lübben) besuchte. Lübben ist nicht nur das historische Zentrum des Spreewaldes, sondern auch die geografische Scheidemarke zwischen Ober- und Unterspreewald. Bei Lübben verengt sich nämlich das Biosphärenreservat Spreewald auf schmale 1,7 km: südlich davon erstreckt sich der Oberspreewald, nördlich davon der Unterspreewald. Letzterer ist nicht nur der urwüchsigere Teil, sondern mit einer Nord-Süd-Ausdehnung von „nur“ 20 km Länge und 5 km Breite und damit einem Drittel der Fläche des Oberspreewaldes auch der kleinere Teil. An Attraktivität steht er aber in keiner Jahreszeit seinem größeren Bruder nach. Im Gegenteil: Es dürfte in Deutschland nur wenige Naturräume geben, die sich heute in einer solchen Farbenpracht zeigten wie der Unterspreewald. Meine kleine Fotoauswahl von der Wanderung soll das belegen.

Unsere heutige Wanderung zwischen den Unterspreewald-Dörfern Krausnick und Groß Wasserburg führte entlang des „Sommerdamms“ im malerischen Herbstkleid, vorbei an Seitenarmen der Hauptspree, darunter der „Wasserburger Spree“ und vorbei am „Totalreservat Groß Wasserburg“. Vieles erfreute das Auge, wie die Fotos zeigen: Wiesen im Nebeldunst, opulente Tropfen des Morgentaus, Bäume und Sträucher in knalligen Rottönen, alte Buchen und Eichen mit ihren Blättern in allen Gelb- bis Braunschattierungen, uralte Brücken über den Fließen, kraftstrotzende Parasolpilze (Riesenschirmpilze; Macrolepiota procera) – und natürlich die Markenzeichen des Spreewaldes: Spreewaldkähne und Boote (jetzt nach der Saison an Land gezogen) sowie kunstvoll gestapelte Heuschober…

 

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar