Notschrei und Hilferuf am Weißen See

In einigen Tagen findet am Weißen See wieder das alljährliche „Schwanenfest“ statt: der Schlupf der neuen Kükengeneration. Für mich ist es gleichzeitig ein besonderes kleines Jubiläum: Seit nunmehr zehn Jahren, also seit Mai 2011, verfolge ich dieses Ereignis mit der Kamera und dokumentiere es in einem ursprünglich aus diesem Anlass gestalteten Blog. Das soll auch in diesem Jahr so sein.

Aber es wird zugleich in doppelter Hinsicht anders sein als vor zehn Jahren. Erstens ist am Weißensee der Wasserspiegel dramatisch gesunken und bedroht inzwischen gefährlich das gesamte Seebiotop. Die von den Pankower Bezirksbehörden viel zu spät eingeleiteten Maßnahmen konnten den durch Klimawandel und andere Faktoren verursachten Wasserverlust nicht stoppen. Die jüngsten aufwändigen Brunnenarbeiten verzögern sich weiter, wie die Berliner Morgenpost am 11.5.2021 in einem längeren Beitrag beschrieben hat. Dort heißt es u.a.: „Pankows Rettungsplan verzögert sich erneut. Ab Sommer läuft ein neuer Brunnen 180 Tage nonstop. Hunderte baden im Weißen See illegal.“ Und damit ist der zweite Punkt angesprochen: Die menschliche Übernutzung und Fehlnutzung des See und seiner angrenzenden Wiesen, zuletzt verstärkt durch die Schließung des Bades infolge der Coronapandemie und den dadurch ausgelösten Sturm der Bade- und Sonnenhungrigen auf die illegalen Badestellen.

Ich habe in den vergangenen Tagen zu diesen beiden erwähnten Fehlentwicklungen einige Bilder mit der Kamera eingefangen. Zudem habe ich aus dem Archiv einige zehn Jahre alte Fotos zum Vergleich herangezogen, um die Veränderungen zu zeigen…

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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