Ständiges Kommen und Gehen

1-Karte1Der gestrige Blogbeitrag von Familie Pape zum Tod des Schwanenkükens spricht die Frage nach der Todesursache an. Es ist interessant, wie viele Möglichkeiten in Erwägung gezogen werden. Das spricht für ein sehr überlegtes Herangehen. Besonders gut finde ich, dabei einen natürlichen Tod des mutmaßlich schwächsten Kükens nicht auszuschließen.

Für mich war das heute Anlaß, erneut an den Weißen See zu fahren und mich bei den Schwänen umzusehen. Ich fand sie wieder in einem guten Zustand und voller Tatendrang, wie meine Fotos belegen. Zunächst machten sie wieder Station auf dem Rasen und labten sich ausgiebig am Grün. Danach ging es wieder im üblichen „Gänse-“ bzw. „Schwänemarsch“ zum See. An den schon bekannten Uferstellen setzten sie ihre Aktivitäten zur Futtersuche fort. Alles sehr mobil und agil – ein ständiges Kommen und Gehen.

Da ging mir der Tod des Schwanenkükens noch mal durch den Kopf. Dieses „Ständige Kommen und Gehen“ hat doch einen doppelten Sinn: Zum einen das tägliche Hin und Her im Leben, vom Wasser zum Land, vom Land zum Wasser, von der einen Uferecke zur anderen, den Kopf mal über Wasser und mal unter Wasser, mal höchste Bewegung, mal eine Ruhe- und Schlafpause und so weiter. Aber dazu kommt noch diese andere Seite: das ständige Kommen und Gehen im höheren Sinne zwischen Sein und Nichtsein, zwischen Leben und Tod. Ein Schwanenküken unterlag schon nach vier Wochen diesem Gesetz, die anderen müssen früher oder später folgen, „denn alles, was entsteht, / Ist wert, daß es zugrunde geht“, mahnt Goethe im „Faust“. 

Der Tod des Schwanenkükens hat uns berührt und traurig gemacht, aber er ist ein Teil des ständigen Kommens und Gehens in der Natur. Darum zermarterte ich mir heute am See auch nicht weiter den Kopf über die Todesursache des Schwanenkükens, sondern freute mich mit den verbliebenen Fünflingen und deren Eltern über den schönen Tag am See, beginnend auf der grünen Wiese …

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Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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