Böller gegen die Natur

Neujahrsmorgen 2017, die Silvesternacht ist verrauscht, aber die Spuren sind überall geblieben. Traditionell machte ich meinen ersten Morgenspaziergang im neuen Jahr, um mit der Kamera festzuhalten, was die Silversterballerei in unserem Kiez hinterlassen hat.

Und das Bild ist wie eh unerfreulich: Wohin das Auge schaut, weit und breit Böllerdreck …

Besonders fällt zweierlei auf, erstens: die Feuerwerke dringen immer tiefer in die Natur ein, die so geschützte Anlagen und Parks bedrohen und die Lebensräume der Tiere und Pflanzen belasten und gefährden; zweitens: die Feuerwerkskörper werden immer wirkungsvoller und schaden mit ihrer Detonationskraft, dem Lärm und den Schadstoffen erheblich den Lebewesen.

Und das sah meine Kamera heute Morgen im Biotop des Volksparks Prenzlauer Berg bis hinauf zum Pappelplateau in 91 Meter Höhe sowie am Fennpfuhlsee bzw. angrenzenden Fennpfuhlpark …

Ergänzung am 2. Januar 2017:

In der Presse wird heute erneut eine „insgesamt positive Bilanz“ der vergangenen Silvesternacht gezogen. Es habe zwar 1585 Einsätze der Feuerwehr, 2,5 Prozent mehr als im vergangenen Jahr, gegeben; mit 1579 Feuerwehr-Einsatzkräften waren dreimal so viele wie sonst unterwegs; die Polizei mußte 1669 Mal wegen Personen- und Sachbeschädigung ausrücken. Der Tagesspiegel erwähnt sogar: „Und am Ende der Party müssen die Reinigungskräfte ran, um die Überreste der Nacht zu beseitigen.“

Aber wer kümmert sich um die Folgen der Nacht für die Natur?

Ergänzung am 3. Januar 2017:

Langsam dämmert es. Zur „insgesamt positiven Bilanz“ der Silvesternacht muß noch einiges mehr gesagt werden. So im BERLINER KURIER von heute:

 

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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