Ein Hauch von Spätsommer

Was hat der Sommer nach dem Dauerregen der vergangenen Wochen noch zu bieten? Das vorletzte Augustwochenende läßt zwar wieder etwas Hoffnung auf mehr Sonne und Wärme, aber es wird wohl nur noch ein spätsommerliches Intermezzo werden.  Einen Hauch davon bekam ich heute schon mal bei einer kleinen Radtour auf dem Barnimer Dörferweg im Raum Falkenberg zu spüren. Die ganz große Blütenpracht der Kamillenfelder, Kornblumen und Mohnblumen ist verschwunden. Aber am Wegesrand konnte ich noch manchen meiner Lieblinge vergangener Wochen begrüßen, allen voran die Filzkletten, wenn auch neben immer noch prächtigen Blüten sich immer mehr abgestorbene zeigten. Die Bienen, Hummeln und Schmetterlinge schienen noch hastiger von Blüte zu Blüte zu huschen…

Und dann hatte ich noch – unter den staunenden Augen eines Kälbchens – das Glück, eine der häufigsten Libellenarten im Flachland Mitteleuropas wieder mal ganz nah vor meine Linse zu bekommen: die Blaue Federlibelle, benannt nach den auffällig federartig behaarten Beinen, manchmal auch Gemeine Federlibelle genannt (wissenschaftlicher Name: Platycnemis pennipes). Das Regenwetter der letzten Tage muß wohl den Fortpflanzungstrieb dieser sonst meist an Tümpeln oder anderen Wasserstellen lebenden Kleinlibellen mächtig angetrieben haben. Aber anstatt die Eier wie üblich in einen Pflanzenstengel hineinzubohren, war das Pärchen auf dem Draht einer Viehweide gelandet, und wie in einer Zirkusarena bei einem „Drahtseilakt“ bot das hellgrüne Weibchen mit dem angekoppelten hellblauen Männchen meiner Kamera ein reales artistisches sog. Paarungsrad fast in Vollendung – ein schönes Naturschauspiel!

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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