Jahresbeginn bei den Falkenberger Schwänen

Das Jahresende gehörte den Schwänen auf dem Weißen See, der Jahresbeginn den Schwänen im Falkenberger Naturschutzgebiet kurz vor dem Eintreffen von Orkantief „Ulli“. Meine heutige Radtour dorthin verlief wegen der Überschwemmungen sogar auf den Wanderwegen zwar anfangs etwas beschwerlich, aber schon der Anblick der kleinen Herde der Liebenthaler Wildlinge bot die erste schöne Entschädigung…

Aber bei aller Schönheit der ausgelassenen Wildlinge – mein Hauptaugenmerk galt auch diesmal den Schwänen auf den überschwemmten Wiesen. Und was zeigt sich? Der Jahreswechsel hat nichts am Bild der vergangenen Wochen geändert! Weiterhin halten sich auf diesem Terrain mindestens ein Dutzend Alt- und Jungschwäne auf, wahrscheinlich sogar noch ein paar mehr, die in größerer Entfernung nur schwer auszumachen sind. Auffällig diesmal die größere Anzahl von Graugänsen im friedlichen Nebeneinander mit Schwänen. Die spannende Frage ist, ob die Graugänse bei ihrem Flug gen Süden das Falkenberger „Gewässer auf Zeit“ nur zu einem kurzen Zwischenstopp nutzen oder aber hier im milden Januar überwintern wollen.  Die Kamera gibt zunächst einen Gesamtüberblick des Areals, rückt dann die Graugänse und die Großfamilie mit den Siebenlingen „ganz nah ran“ und versucht am Schluß mit maximaler Brennweite die ganz weit entfernten Altschwäne wenigstens etwas „heranzuholen“…

Bleibt als Resümee meiner Ausflüge am Jahresende 2011 und Jahresbeginn 2012 zu den Schwänen der jeweiligen Gewässer in Weißensee und Falkenberg:

Auch hier ging das alte Jahr nahtlos in das neue über; Natur und Zeit stolpern nicht über die „Schwelle“ des Jahreswechsels. Joseph von Eichendorff (1788-1857) hat in seinem Neujahrsgedicht Weltlauf die ständige Gier nach „Neuigkeiten“ beim Jahreswechsel bespöttelt  („Und beim letzten Klange schreit / Alle Welt nach Neuigkeit“) und der Sensationshascherei das „Maß der Ewigkeit“ entgegengehalten:

„Wie im Turm der Uhr Gewichte / Rücket fort die Weltgeschichte, /

Und der Zeiger schweigend kreist, / Keiner rät, wohin er weist.“

 

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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2 Antworten zu Jahresbeginn bei den Falkenberger Schwänen

  1. jule sagt:

    was für ein wundervolles Foto!

    Die Pferde sprühen ja vor lauter Lebensfreude und Energie. Wenn das mal nicht ein guter Einstieg ins neue Jahr ist 😉

    • Danke. Bei dem Foto-Schnappschuss von den Wildlingen „in Aktion“ spielte der Zufall mit. Als ich mit der Kamera im Anschlag auf einen günstigen Augenblick lauerte, kam ein Agro-Fahrzeug mit dem üblichen Krach vorbei – und die „Herde wilder Pferde“ stiebte davon. Also „Ergreift den Augenblick!“ (Schiller)

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