Winterlinge mahnen den Winter

0-Karte0Das ist bisher kein Winter, wie er im Buche steht. Seit Nikolaus, als uns Sturmtief „Xaver“ kurzzeitig etwas Schnee brachte und den bisher milden Temperaturen im Januar merken wir kaum etwas vom Winter. Selbst die Meteorologen sind ratlos und wagen kaum Voraussagen, wann Schnee und Eis kommen und wie lange das anhalten werde.

Und passend dazu nun heute bei einem Sonntagsspaziergang diese Entdeckung: Die Winterlinge sind sogar schon da! Sie gelten als erste Boten des Vorfrühlings, noch vor den Schneeglöckchen und Krokussen. Im Vorjahr machte ich Fotos von (allerdings voll aufgeblühten) Winterlingen erst Anfang März. Und nun, schon sieben Wochen früher, ihre unübersehbare Mahnung an den Winter: Zeig dich endlich – wir sind schon da!

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3-DSCF7357-adbDabei sind die frostharten Winterlinge (botanischer Name Eranthis hiemalis) mit ihren auffallend goldgelben Blüten (daher auch Gelbe Wintersterne genannt) bei uns nicht allzu häufig anzutreffen. Ihr ursprünglicher Lebensraum, so die einschlägigen Quellen, sei die Mittelmeerregion; nach Deutschland kamen sie Ende des 16. Jahrhunderts aus Italien, wurden zuerst in Gärten gehalten und sind später in Landschaftsparks ausgewildert. Hier kann man sie nun, wenn man etwas Glück hat, auch in Berlin antreffen. Sie sind kaum zu übersehen – und natürlich ein attraktives Fotoobjekt: mit ihren etwa zwei bis drei Zentimeter großen gelben Blüten (bei voller Entfaltung), umschlossen von sechs Blütenhüllblättern, die gut positioniert jeweils am Ende eines dicken Stängels sitzen und gleich darunter ein Kranz großer, tief eingeschnittener grüner Stängelblätter; am Ende schließlich steckt in der Erde eine (giftige!) Knolle. Aber die Winterlinge sind nicht nur ein attraktives Fotoobjekt, sondern vor allem ein begehrtes Anflugsobjekt der Bienen, die irgendwann ihre ersten Nachwinter-Ausflüge starten werden…

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Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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