Noch keine Wende am Weißen See

Für alle, die sich seit Jahren um den Weißen See Sorgen machen, gab es am 3. Juni eine freudige Nachricht: Endlich wurde nach langen Verzögerungen der neue Tiefbrunnen mit seiner Filteranlage in den Probebetrieb genommen, der nun eine größere Menge Wasser tief in den See zuführt: zunächst 12 Kubikmeter pro Stunde, in zwei Wochen im Vollbetrieb 18 Kubikmeter/h.

Gestern war ich mit der Kamera am See unterwegs, um nach ersten Anzeichen einer Wende zu suchen. Und fand noch keine! Zum einen, weil sich die Wasserzufuhr in der Seetiefe abspielt und zum anderen die Regenerierung ihre Zeit braucht. Was meine Kamera einfing, war das alte widersprüchliche Bild von „Sommerfreude – Sommerleid“ eines schönen, aber „geschundenen Sees“, wie es sich seit längerer Zeit insbesondere an den Sommerwochenenden darbietet: ein riesiges Wasserdefizit, „wildes“ Baden, übernutzte Strände und Wiesen, unkontrolliertes Angeln und unangeleinte Hunde – und daher nun eine auf dem See umherirrende Schwanenfamilie mit ihren sechs munteren Küken in einem extrem eingeengten Lebensraum …

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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