Stumme Anklage am Weißen See

Das war heute ein trüber kalendarischer Herbstanfang am Weißen See. Alles wirkte träger als sonst: Den Herbstblumen fehlte die Sonne, den wenigen Fluginsekten die Wärme und auch die Wasservögel schienen verschlafen. Die Schwanen-Großfamilie hat es geschafft, ihre Sechslinge gut über die Erschwernisse des heißen Sommers am Weißen See zu bringen. Jetzt sind sie wieder die „Herren des Sees“.

Dieses trübe Herbstanfangs-Szenario erhält aber noch immer seine düsterste Prägung durch den weiterhin extremen Wasserstand am See. Seit am 3. Juni d. J. der neue Tiefbrunnen mit seiner Filteranlage in Probebetrieb gegangen war, hat sich die Wasserzufuhr in den See verbessert – wie mein Fotovergleich vom 6. Juni mit dem heutigen 22. September an der Aussichtsplattform belegt. Begünstigt wurde das durch die Regenfälle der vergangenen Wochen und die etwas günstigeren Sommertemperaturen. Aber die Wasserzufuhr steigt zu langsam. Die Ökologie am See ist noch immer schwer beschädigt. Mehrere Uferpassagen wirken wie Kulissen von Horrorfilmen. Und ein verendeter Fisch am Ufer hat dafür so etwas wie Symbolcharakter – er bekam deshalb ausnahmsweise den Platz im Headfoto…

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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