Winterhärte am Weißen See

1-Karte1Weißer See, heute Morgen. Neuer Schneefall setzt ein. Der Frost vergrößert allmählich die Eisflächen auf dem See. Kein Sonnenstrahl läßt sich am Himmel blicken. Die neuerliche Winterhärte beginnt offensichtlich, den Wasservögeln zuzusetzen…

2-Karte2 3-DSCN2088-adb4-DSCN2030-adb5-Karte3Und mittendrin in dieser aufkommenden Winterhärte geht die Auseinandersetzung innerhalb der Schwanenfamilie um den weiteren Verbleib der Jungschwäne weiter. Die Elterntiere kontrollieren weiterhin die Seeufer, die Jungen verharren seit Tagen an Land und wirken in ihrem „Zwischenquartier“ zunehmend apathisch. Es scheint, als rücken sie noch näher zusammen – aber eine Entscheidung ist noch nicht gefallen…

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Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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6 Antworten zu Winterhärte am Weißen See

  1. venaliso sagt:

    Hallo Herr Schwenk, ein gesundes Neues Jahr für Sie, für uns alle und natürlich für die Tierwelt, mit der wir unwillkürlich oder willkürlich alltäglich in Kontakt kommen.
    Schöne Bilder – wie immer – zeigen Sie auf Ihrer Webseite, allerdings nicht besonders erfreuliche. So ein Szenario erwartete ich am Weißen See auch in diesem Jahr.
    Vorteilhaft ist es für die Jungschwäne, dass sie sich zusammenhalten, so konnten sie bis jetzt wachsam sein und die Gefahr seitens Hunde rechtzeitig erkennen und sich davon schützen. Aber WIE LANGE NOCH? – Das ist wahrscheinlich eine Frage der nächsten Tage, da die Tiere durch die Situation schwächer und apathischer werden.
    Auf die Frage, warum sie nicht wegfliegen, gibt es für mich (m)eine Antwort – erstens: Weil sie nicht wissen WOHIN, zweitens: Die Bindung an den Weißenseer Futter-Napf hat wahrscheilich den angeborenen Instinkt, von den Eltern rechtzeitig zu trennen und „das Elternhaus“ zu verlassen, sehr geschwächt.
    Es ist schon sehr traurig, dass der Mensch „seine Nase steckt“ dorthin, wo sie nicht gehört. Die fünf Jungschwäne wie auch die Jungschwäne der vorigen drei Generationen sind in ihrem Verhalten durch den Mensch sehr stark beinflusst.
    Der Weißer See braucht ein radikales Futter-Verbot. Dann werden die Alttiere gut überlegen, wie viele Eier sie „produzieren“ oder ob sie überhaupt am See bleiben.
    Nochmals Vielen Dank für tolle Fotos. Ich verfolgte das Aufwachsen der Jungschwäne nur online.
    Mit Gruß,
    Ljubow Venaliso.

    • Herbert Schwenk sagt:

      Danke für die Grüße und guten Wünsche zum Neuen Jahr, die ich ebenso herzlich erwidere. Wie ich sehe, verfolgen auch Sie weiterhin mit Interesse und Anteilnahme die Entwicklungen bei den Schwänen am Weißen See. Sie merken, dass meine Passion weiterhin der Foto-Dokumentation gilt, mit Urteilen und Deutungen muss ich mich mangels Fachwissen sehr zurückhalten.

      Erstaunlich finde ich auch in diesem Jahr, wie kontrovers die Meinungen der Beobachter am See aufeinanderprallen. Ich hoffe auch diesmal, dass die Experten ihr Wissen richtig einsetzen, um im Interesse der Schwäne zu handeln. Denn eins steht wohl fest: Obwohl auch am Weißen See die freie Natur weiterhin den Lebensrhythmus der Tier- und Pflanzenwelt vorgibt, sind die Schwanenfamilien dort seit Jahren auch Teil einer von Menschenhand beeinflussten und „gestalteten“ Natur – von der menschlichen Hilfe beim Nestbau über die Ganzjahresfütterung durch Hunderte Seespaziergänger bis zu den Überlebenshilfen bei der Vertreibung der Jungschwäne vor einem Jahr.

      Da bleibt nur zu hoffen, dass bei dieser Balance zwischen Naturprozessen und Menschenhand immer das Wohl der Schwäne im Vordergrund steht.

      Mit Grüßen
      Herbert Schwenk

    • jule sagt:

      @venaliso

      erstens: Weil sie nicht wissen WOHIN

      diese Sorge können wir dir nehmen, denn dies wisssen sie durchaus. Die Schwanenfamilie ist mehrfach dabei beobachtet worden, wie sie die Buschalle langgeflogen ist. Die Eltern haben ihren Kindern gezeigt, wo sie hin müssen, wenn es soweit ist und die Falkenberger Rieselfelder sind per Luftlinie nicht sehr weit entfernt.

      Diese Rieselfelder hatten in den vergangenen Jahren ab Herbst immer eine größere Population, denn sie sind nicht als Brutgebiet geeignet, weshalb es dort nicht zu Revierkämpfen kommt und so größere Gruppen friedlich beeinander sind. Auch das Futterangebot ist dort vorhanden, denn es liegen einige Felder in direkter Nähe, wo sicherlich noch Reste vorhanden sind. Zudem ist das Tierheim in direkter Nähe, wo die Jungschwäne von unserem See ja letztendlich gelandet waren und die diese dann nach kurzer Untersuchung dort ausgesetzt haben.

      Daher sollte das „Wohin“ kein großes Problem darstellen 😉

  2. venaliso sagt:

    Ach so, das ist ja sehr interessant: Hat die ganze Schwanenfamilie beim gemeinsamen Ausflug über die Landsberger Allee den Beobachtern auch „gesagt“, dass sie zu den Falkenberger Rieselfeldern fliegen? Ist ja echt witzig!
    Allerdings, was ich gestern am Weißen See bei meinem esten Besuch der Jungschwäne dieser Generation sehen konnte: Sie wollen bzw. können nicht wegfliegen. Nach dem wiederholten „Jagen“ seitens Vater-Schwan und ziemlich niedriger Flughöhe landeten fünf junge Schwanen-Piloten in „eigener“ Wasserpfütze am nördlichen Ufer. Warum? Zu wenig Kraft für notwendige Höhe oder doch fehlendes Wissen, WOHIN???

  3. Thomas sagt:

    Ach Leute, die Schwäne wussten schon vor tausenden Jahren, dass die Erde eine Kugel ist, und hatten nicht wie unsere Vorfahren Angst, von der Erdscheibe zu fallen. Die Schwäne sind auch keine Götter oder Menschen – sondern Schwäne, die instiktiv weise sind, die haben einen genetischen Bauplan in dem auch das Verhalten einprogrammiert ist.
    Vor zwei drei Jahren hab ich ja den fachlichen Unsinn, der am See erzählt wird, geglaubt. Aber mich spätestens im letzten Jahr mit Fachliteratur und durch wirkliche Schwanenexperten aufklären lassen – und die sagen alle übereinstimmend, dass jetzt nur eins hilft, das bei ALLEN VÖGLEN hilft – Druck durch Hunger! Die Jungschwäne fliegen sofort zu neuen Futterplätzen, wenn ihnen das Futter oder der Wasserzugang entzogen wird. Das versucht der Ganter auch. Leider, wirklich leider sind „Schwanenfreunde“, die meinen die Jungtiere würden verhungern, die letzen Jahre sehr bemüht gewesen, die Jungschwäne in dieser Phase wieder zurück ins Wasser zu treiben und ihnen Brot und ähnliches zu geben. Erst wenn das aufhört – ist der Instikt da, sich der anderen Seen oder Rieselfelder zu bemühen – wo bekannterweise Wasser und Futter vorhanden ist – aber besonders das Futter nicht in schnabelfertiger Größe zugeworfen wird…..
    Ich denke da gern an den Jungschwan vor zwei Jahren, der wegen Verletzung über die Tierklinik in die Teegeler Bucht umgesetzt wurde – dieser wies ein artgerechtes Verhalten auf und gliederte sich in das „System“ in der Teegler Bucht ein. Es war also KEIN FEHLER hier am See gemacht worden – bis dahin! Der Fehler erfolgt immer wieder erst in dieser Abnabelungsphase. Jahr für Jahr das selbe Fehlverahlten. Warum greift ihr dann nicht auch bei Elstern, Raben und allen anderen Vögeln ein, die von ihren Eltern aus dem Brutrevier gejagt werden? Die haben euren Schutz genauso verdient 😉 Nein, alle Vögel wissen schon seit Jahrtausenden das die Erde zu umfliegen geht, und nutzen dies auch – je nach dem, was ihr genetischer Fahrplan vorschreibt. Also bitte lasst sie in Ruhe !

  4. jule sagt:

    nun sind sie eh weg und keiner weiß, ob sie dieses Jahr wirklich eigenständig – ihrer Natur folgend – den See verlassen haben, oder ob wieder mal irgendwelche Experten „ihnen dabei geholfen“ haben.

    Gut, dass sie nun weg sind und die Altschwäne und damit auch alle Seebesucher wieder zur Ruhe kommen. Schade, dass nicht ganz klar ist, wie es vonstatten ging. Sicher ist, dass das Grünflächenamt nichts damit zu tun hatte

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