Der Winter kehrt zurück

1-Karte1Endlich wieder „richtiger“ Winter! Seit Weihnachten hatten wir fast täglich Regen und ständig wolkenverhangenen Himmel – und drei Wochen keinen Sonnenschein. Heute nun sank das Thermometer wieder unter Null, am Morgen lag wieder Schnee und wenigstens für einige Stunden ließ die Sonne die Natur wieder erstrahlen. Ich wählte den Weißen See, um mit der Kamera etwas von der neuen Winterpracht einzufangen…

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Natürlich hatte es seinen guten Grund, die Rückkehr des Winters am Weißen See einzufangen. Denn seit etlichen Tagen ist dort der Trennungsprozeß der Altschwäne von den Jungschwänen in vollem Gange. Seit etwa Jahresbeginn erlauben die Elterntiere ihren Kindern vom Jahrgang 2012 nicht mehr den Zutritt zum See. Aber die Jungen konnten sich seitdem noch nicht zum Wegflug entschließen. Immer wieder das gleiche Ritual: die Jungen versuchen, auf das Wasser zurückzukehren – und immer wieder werden sie von den Eltern daran gehindert. Meist genügen dabei entsprechende Drohungen, manchmal kommt es aber auch zu etwas heftigeren Attacken, wie meine Fotos vom 7. und 10. Januar zeigen:

10-Karte3Und auch bei der heutigen Rückkehr des Winters setzte sich dieses Ritual der „Abnabelung“ fort. Kaum wagten die Jungen einen Gang zum Wasser, war Vater „Aufpasser“ zur Stelle. Hatten die Altschwäne schon damit Stress genug, tauchten plötzlich über dem See auch noch fremde Schwäne auf – und versuchten vergebens eine Landung. Indes leistete ein Mandarin-Pärchen den Jungschwänen Gesellschaft – oder war das wieder eine Abschiedsszene?

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Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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6 Antworten zu Der Winter kehrt zurück

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  2. Herbert Schwenk sagt:

    Danke. Mir wurde heute Vormittag am See ähnliches erzählt. Die Beobachtungen scheinen sich alle nicht groß zu unterscheiden, die subjektiven Wahrnehmungen und Empfindungen allerdings schon. Das sollten wir eher locker sehen.
    Gruß Herbert Schwenk

  3. jule sagt:

    warum wir die Dinge so unterschiedlich wahrnehmen

    […] Ich denke, es ist ganz wichtig, dass wir uns beim Beobachten dieses Prozesses immer wieder vor Augen halten, dass es sich hier um ein ganz natürliches Verhalten von Wildtieren handelt. Etwas, was seit Anbeginn der Welt so gelaufen ist und auch weiterhin so laufen wird, falls wir Menschen nicht eingreifen. Und dies müssen wir nicht.

    Wir müssen vielleicht viel mehr lernen, das Verhalten als natürlich zu akzeptieren und es auszuhalten, wenn wir selbst den Eindruck haben, hier würde etwas Schlimmes passieren. […]

    • Herbert Schwenk sagt:

      Die Kreisläufe der Natur funktionieren ohne Eingreifen des Menschen, das ist unstrittig, und das haben wir in unseren Kommentaren übereinstimmend schon oft gesagt. Wohin zu starkes und falsches menschliches Eingreifen führen kann, ist in der ganzen Welt hinreichend belegt.

      Aber der Knackpunkt war doch vor einem Jahr ein anderer, nämlich ob menschliches Eingreifen erforderlich ist, wenn Tiere, in unserem Fall die Schwäne, in akuter Lebensgefahr sind. Dabei sollte nicht der „Eindruck“ entscheiden, „hier würde etwas Schlimmes passieren“, sondern das fundierte Urteil von Experten in der jeweiligen konkreten Situation. Und meiner Erinnerung nach waren im Vorjahr bei den Rettungsaktionen meist Experten am Werk.

      Wir hoffen doch alle, dass es in diesem Jahr anders läuft.
      Gruß Herbert Schwenk

      • jule sagt:

        scheinbar habe ich mich mißverständlich ausgedrückt, das wollte ich nicht. Es ging mir nicht um die Vorgänge der Vorjahre und um Kritik dessen, wie es gelaufen war – sondern ich wollte nur noch mal darauf hinweisen, dass wir durch unsere Grundeinstellung beeinflussen, wie wir Dinge erleben.

        Ein Beispiel ist meine Phobie. Durch diese Angstzustände habe ich eine veränderte Wahrnehmung, was Gefahren angeht. So habe ich z.B. unter anderem auch Höhenangst und wenn ich dann sehe, wie sich Kinder an der Seebrücke über die Brüstung lehnen, dann sehe ich im Geiste das Kind bereits runterfallen und sich das Genick brechen. An schlechten Tagen ist das so bedrückend für mich, dass ich am liebsten hinrennen würde und das Kind da wegreißen. Aber es besteht keine wirkliche Gefahr – ich erlebe es nur so.

        So beeinflussen meine Höhenangst und meine Phobie, wie ich das Geschehen erlebe. Für mich extrem bedrohlich – für das Kind kein Problem, ganz besonders dann nicht, wenn die Eltern direkt in der Nähe sind.

        Wenn akute Lebensgefahr besteht – sollte man dann eingreifen bei den Schwänen? Das kann man so oder so sehen. Es sind Wildtiere und sie können es auch ohne uns, aber höchstwahrscheinlich würden auch wir eingreifen, wenn echte Gefahr bestünde. Ich weiss es nicht, weiß auch nicht, was in so einem Fall richtig ist. (((Leider habe auch ich „die Weisheit nicht mit Löffeln gegessen“ 😉 )))

        Wie gesagt: es ging mir hier nicht um Kritik und es tut mir leid, wenn es hier mal wieder als Schelte rüber gekommen ist…

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