Auch der Fennpfuhlsee hat in den vergangenen Tagen sein Herbstkleid angelegt, bunt und vielseitig …
Aber diese Herbsteinkehr am Fennpfuhlsee ging einher mit viel Aufregung um den verbliebenen Rest der Schwanenfamilie. Tausenden Besuchern des Fennpfuhlparks hatten die Fennpfuhlschwäne in den vergangenen rund 250 Tagen viel Freude, aber auch Kummer bereitet. Alles hatte mit dem freudigen Ereignis vom 23./24. Mai begonnen …

Und dann kamen bereits am 12. und 13. Juni die ersten Rückschläge: Aus nicht ganz geklärter Ursache verloren zwei der sechs Küken ihr Leben. Einige Wochen später kam es noch schlimmer. Durch die Fahrlässigkeit einer Passantin am 3. August, die ihren bissigen Hund nicht angeleint hatte, kam sogar der Ganter ums Leben. Die Schwänin mußte nun, unter großer Anteilnahme der Seebesucher, ihren Nachwuchs „alleinerziehend“ auf das Schwanenleben, vor allem das Fliegen, vorbereiten …
Schließlich forderte die Natur auch bei den Fennpfuhlschwänen ihr Recht. Seit Anfang Oktober gab es Versuche der Jungschwäne, den See zu verlassen. Am 14. Oktober hatten sich zwei Schwäne abgesetzt, waren aber kurzzeitig noch einmal zurückgekehrt. Schließlich verließ am Samstagmorgen, dem 15. Oktober, die Schwänin mit drei ihrer Kinder den See. Zuvor war einer der Jungschwäne, nach Beobachtung einer Passantin, von halbstarken Jugendlichen attackiert und vermutlich verletzt worden, so dass er den Abflug nicht schaffen konnte. Er stürzte ab und blieb allein zurück, wie die Fotos von heute Vormittag belegen. Er ist so gewissermaßen „Der letzte (der) Mohikaner“, frei nach J. F. Coopers (1789-1851) weltberühmtem „Lederstrumpf“-Roman – und sein weiteres Schicksal scheint mehr als ungewiß …