Dramatik am Hornissen-Nest

Es begann alles sehr friedlich. Ich startete einen spätsommerlichen Rad-Ausflug ins Potsdamer Umland – wie schon so oft. Abgeerntete Felder, Strohballen, Stoppeln…

Plötzlich aber sah ich im Vorüberfahren etliche Hornissen an einem alten Baum. Natürlich sofortiger Stopp, die Kamera „geschärft“ und – bei vorsichtiger Annäherung – Erkundung des Geschehens. Ich hatte tatsächlich den Eingang zu einem Hornissen-Nest vor mir. Ich „schoß“ – ganz nah, versteht sich – das erste Foto. Sicherheitshalber trat ich wieder einige Schritte zurück, um nicht in die Flugbahnen der Hornissen zu geraten. Es folgten bei diesem Vorgehen noch einige weitere Fotos. Die Hornissen gingen scheinbar ungestört ihrem Tagwerk nach, und mir schien die Situation nicht bedrohlich. Dann aber spürte ich plötzlich einen Schmerz am/im Oberarm – eine Hornisse hatte offensichtlich im Flug einen Angriff gestartet und mich gestochen. Ich mußte meine Tour abbrechen – und habe noch drei Tage danach ein „Andenken“ an meine Unvorsichtigkeit …

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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2 Antworten zu Dramatik am Hornissen-Nest

  1. jule sagt:

    nun bin ich aber hin und her gerissen: super tolle Fotos von einem Hornissennest – Glückwunsch.

    Leider haben Sie Blessuren davongetragen. Scheinbar hat „man“ Sie trotz stillem und respektvollem Schauen aus einiger Entfernung doch für einen Störenfried gehalten, daher der Angriff. Aber so, wie Thom und ich Sie kennen, stecken Sie die Schmerzen mit einem frohen Lächeln weg, voller Begeisterung über die tollen Fotos, die diesmal einen etwas höheren Preis von Ihnen gefordert haben.

    Wir wünschen Ihnen gute Besserung und hoffen, dass Sie ganz bald wieder „richtig“ auf den Beinen sind

  2. Herbert Schwenk sagt:

    Danke. Die „Blessuren“ hielten sich in Grenzen, es hätte viel schlimmer ausgehen können, zum Beispiel bei einem Angriff mehrerer Hornissen. Natürlich kenne ich diese Gefahr, glaubte aber, nach dem Motto: So wie du mir, so ich dir, verhalten sich die Hornissen bei meinem „friedlichen“ Verhalten auch so. Aber die Natur kennt solche moralischen Regeln nicht – das ist eben wieder mal die „Moral von der Geschicht“. Das Bestreben, mit der Kamera „Natur pur“ einzufangen, ist aber vom Hornissen-Gift nicht abgetötet worden…
    Gruß Herbert Schwenk

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