Elbe in Not

Ein Ausflug von der Spree an die Elbe lohnt sich immer. Da ist ein Geburtstag ein guter Anlaß, auch mal danach zu schauen, wie die Elbe den Extremsommer 2018 überstanden hat. Und das Bild, das sie gestern bot, war jämmerlich und läßt sich in drei Worten zusammenfassen: Elbe in Not.

Ich habe einiges mit der Kamera im landschaftlich schönsten Teil des Dresdner Elbtales  zwischen den beiden berühmten Elbbrücken „Waldschlößchenbrücke“ und dem sog. „Blauen Wunder“ eingefangen, das die Wassernot erkennen läßt. Die „Waldschlößchenbrücke“, die seit den 1990er Jahren wegen des „Dresdner Brückenstreits“ weltweit Schlagzeilen machte, wurde schließlich im August 2013 offiziell eröffnet; die als „Blaues Wunder“ bekannte „Loschwitzer Brücke“ schon über 100 Jahre früher, sie wurde im Jahre 1893 fertiggetsellt.

Im Abschnitt zwischen diesen beiden Brücken ist eine Elbwanderung trotz des miesen Wasserstandes ein Erlebnis. Gestern konnte man den Spätsommer mit der Laubverfärbung und Weinlese an der Elbe erleben – und damit auch das historische Flair der einstigen Aufenthalte von Friedrich Schiller in diesem Terrain. Er hatte sich im zarten Alter ab 25 Jahren zwischen 1784 und 1787 öfter und später noch einmal 1801 bei seinem drei Jahre älteren Freund und Mäzen Christian Gottfried Körner (1756-1831) aufgehalten und hier im Körnerschen Weinberg 1785 auch seine unsterbliche Ode An die Freude gedichtet.

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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