Riesenregendefizit

Der heutige Wetterumschlag könnte das Ende eines mehr als merkwürdigen Sommers einleiten. Dieser war zu warm und zu trocken, die Monate Juni bis August lagen in Deutschland rund drei Grad C über dem Normalwert. Und noch schlimmer: Die gesamte Zeitspanne von April bis August war um 3,6 Grad C zu warm – das ist mehr als in derselben Zeitspanne im großen Wärmejahr 2003! Und das Regendefizit beträgt in Deutschland etwa 40 Prozent, das bedeutet: Auf jedem Quadratmeter fehlen in deutschen Landen im Durchschnitt 150 Liter Regen! Schließlich dies: „Das wirklich Besondere an diesem denkwürdigen Sommer 2018 ist, dass er einfach kein Ende nimmt… Der September setzt das Muster der vergangenen Monate einfach fort; es bleibt weiter sommerlich“, hieß es vor wenigen Tagen in einer meteorologischen Analyse. Und dann die Hammer-Aussage: „Vielleicht wird dieses bizarre 2018 am Ende auch deshalb Geschichte schreiben, weil es das erste Jahr war, in dem sich die Jahreszeiten auflösten und fortan nur noch von Winter und Sommer die Rede war. Frühling und Herbst wären demnach nur noch etwas für Romantiker.“ (https://www.spektrum.de/news/steckt-der-klimawandel-hinter-dem-jahrhundertsommer-2018/1592074)

Ich habe in den vergangenen beiden Tagen – nach dem Ausflug an die Elbe – dieses Riesenregendefizit am Fennpfuhlsee und Weißen See in Fotos festgehalten. Die Bilder  belegen die Dramatik des Wasserniedrigstandes – aber auch erneut die Ästhetik dieses denkwürdigen Sommers mit ihren vielen Facetten: von früh gereiften Kastanien und Eicheln, über die faszinierende Laubverfärbung und das freigelegte bizarre Uferwurzelwerk bis zu den Attacken fremder Schwäne gegen die heimischen auf dem Weißen See unter aktiver Teilnahme der vier Monate alten Jungschwäne  …

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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