Haubentaucher-Ästhetik

Auch am Weißen See kosteten vor allem die Haubentaucher (wissenschaftlicher Name Podiceps cristatus) am Wochenende das vorsommerliche Wetter in vollen Zügen aus. Die Hochsaison ihres Brütens hat begonnen. Inzwischen wird am Weißen See auf drei der für Haubentaucher charakteristischen schwimmenden Nester gebrütet, wie auf der Head-Fotokarte markiert: als Nummer 1 an der „alten Weide“ das wohl attraktivste Nest, das einen tollen Seeausblick sichert; als Nummer 2 und Nummer 3 zwei Nester „am Schilf“, die nur rund ein Dutzend Meter voreinander entfernt liegen, wobei Nummer 2 als älteste diesjährige Brutstätte am See bereits ein 3er-Gelege vorweist.

Ich habe mich am Wochenende wieder einmal von der faszinierenden „Haubentaucher-Ästhetik“  begeistern lassen. Vor allem ihr Kopfputz und Backenbart ist einmalig unter den heimischen Wasservögeln und prägt ihre Ästhetik: eine wunderhübsche bewegliche Haube, die aus schwarzen Scheitelfedern und einer rost- bis schwarzbraunen Halskrause besteht. Bei Gefahr spreizen die Haubentaucher diese Haube, um zusammen mit krächzendem Geschrei den Gegnern Angst und Schrecken einzujagen. Meine Kamera hat auch dieses Schauspiel eingefangen.

Dabei richtete ich die Kamera auf alle drei Nester, wenn auch teilweise nicht einfach zu erreichen, und zwar in der Reihenfolge Nummer 1 an der „alten Weide“ bis Nummer 2 und 3 „am Schilf“. Am Schluß folgen Fotos von den vier (!) Schwänen, die am vergangenen Wochenende auf dem Weißen See zu beobachten waren, erstaunlicher Weise – trotz kleiner Drohgebärden – in friedlicher Eintracht miteinander …

Ergänzung, 4. April 2017:

Alles in der Natur ist in ständiger Veränderung – auch die Situation bei den Haubentauchern am Weißen See. Heute war das „Nest 3“ nicht mehr von Haubentauchern bewohnt, sondern von einem Blässhuhn. Unter welchen Umständen diese „Eroberung“ samt Verschwinden des Ein-Ei-Geleges erfolgte, war nicht zu erkennen. Dafür hat ein anderes Haubentaucherpärchen auf einem neuen „Nest 4“ rechts vom Freibad mit der Brut begonnen …

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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