Schwäne in Bedrängnis

Die Schwäne vom Weißen See waren schon oft in Bedrängnis. Ihr Lebenskampf erfordert tägliche Auseinandersetzungen: mit der Natur, mit der Unvernunft mancher Menschen und auch mit Artgenossen. Dabei haben wir am See schon manche gefährliche und auch tragische Situation erlebt – man denke nur an die schwere Auseinandersetzung mit fremden Schwänen am 29. Juni 2016 oder den Vandalismus der Vernichtung des Eiergeleges am 1. Mai 2022 oder die Szenen bei der Vertreibung des eigenen Nachwuchses in manchen Jahren oder die schweren Verletzungen von Schwänen durch Hunde und Unvorsicht.

Gegenwärtig sind Belastung und Bedrängnis der Schwäne vom Weißen See wieder einmal besonders hoch. Seit Kurzem sind erhebliche Teile der Wasseroberfläche durch Wildwuchs gewisser Wasserpflanzen schwer belastet. Es scheint, als sei das ökologische Gleichgewicht des Seebiotops gestört. In Selbsthilfe haben Seebesucher und Badehungrige versucht, den Wuchs der Wasserpflanzen durch Herausreißen derselben einzudämmen. Die Berliner Morgenpost sprach am 9. Juni 2023 von „mysteriösen grünen Haufen am Weißen See„. Insgesamt herrscht Hilflosigkeit vor – so mein Eindruck, als ich gestern den See mit der Kamera besuchte. Es war der 40. Lebenstag der Jungschwäne – und auch für sie kein schöner Tag. Denn die schlick- und schlammartige wabblige Masse ist auch für die Schwäne eine erhebliche Belastung! Ihr Lebensumfeld an den Ufern des Sees wird so noch mehr eingeschränkt – mehrere Fotos belegen diesen erschwerten Zugang zum Festland. Damit ist – und auch das zeigen die Bilder – neben den Auseinandersetzungen mit fremden Schwänen und den illegalen Wildbadern eine dritte gefährliche „Bedrängnis der Schwäne“ hinzugekommen: der grüne Schlamm auf dem See!

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„Raum für alle hat die Erde“

Friedrich Schiller hat in seiner Ballade „Der Alpenjäger“ vor über 200 Jahren (1804) eine erstaunlich aktuelle Aussage getr0ffen: Als ein übermütiger Knabe aus purer Jagdlust eine wilde „Gazelle“ in der Alpenregion erlegen will, läßt Schiller einen „Geist, der Bergesalte„, dem Jungen mit dem „Todesbogen“ zurufen: „Mußt du Tod und Jammer senden“ und den inhaltsschweren Satz verkünden: „Raum für alle hat die Erde„. Das ist eine erstaunlich starke und vieldeutige Aussage – man möchte fast ein Buch oder eine ausführlichere Abhandlung dazu schreiben. Schiller hatte den Bezug zum Erlegen von Wild aus Übermut und Lust am Jagen und Töten vor Augen – und kritisiert das. Aber ich bin mir sicher, dass er nicht nur wegen seiner einenGazelle“ von einem „Raum für alle [auf der] Erde“ sprach. Im übertragenen Sinne berührt Schillers große Aussage vom „Raum für alle auf der Erde“, als einst die Weltbevölkerung erst rund eine Milliarde Menschen umfasste (um 1800) und noch keine weltweit 103 Millionen Menschen auf der Flucht vor Krieg und Not waren (Ende 2021), direkt die großen Menschheitsfragen der Gegenwart. Für mich ist Friedrich Schillers Aussage von 1804 ein Hoffnungssignal auch für die Gegenwart und Zukunft.

Ein Vergleich von Natur und Gesellschaft, von Pflanzen und Tieren mit Menschen, ihrem Verhalten und Zusammenleben usw. ist immer problematisch. Dennoch gibt es Parallelen, Nachdenkliches und Überraschendes. Eine solche Parallele ging mir in den letzten Tagen durch den Kopf, als ich einige Fluginsekten in ihrem Kampf gegen Hitze und Dürre mit der Kamera beobachtete – und feststellen mußte: Friedrich SchillersRaum für alle hat die Erde“ ist noch immer lebendig …

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Sommerliches Pfingstfest der Natur

Das war eine tolle „Feier der Natur“ – das Pfingstfest in diesem Jahr. Die Sonne strahlte an allen Tagen, von Regen keine Spur. Ausflügler, Wanderer und und andere Naturliebhaber freuten sich, die Pflanzenwelt und die Wirtschaft stöhnten unter der Trockenheit.

Ich wollte das „Sommerliche Pfingstfest der Natur“ auf meine Weise mit der Kamera erleben. Dazu boten sich – verteilt auf drei Tage – gleich drei Schauplätze an: das Gartendenkmal auf der Potsdamer Freundschaftsinsel, eine kleine Froschteichanlage in Seddin im Potsdamer Umland und – natürlich! – der Weiße See, auf dem die Schwanenküken ihren 20. Lebenstag verbrachten. Viele Fotos entstanden – nur wenige können in diesem Blogbeitrag Platz finden, geordnet nach den drei genannten Schauplätzen…

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