Verschont vom Rasenmäher

Wenn man in diesen Tagen durch das Steintor von der Hohenschönhauser Straße aus in den Volkspark Prenzelberg hinaufgeht, bietet sich dem aufmerksamen Naturbetrachter jenes Bild, das ich als Headfoto festgehalten habe: Gleich hinter den Steinsäulen steht eine einsame Pflanze auf einem vor kurzem gemähten Rasen – eine sogenannte Zichorie, eine Gewöhnliche (Gemeine) Wegwarte mit dem wissenschaftlichen Namen Cichorium intybus. Der motorisierte Mäher hat diese Pflanze bei seiner Arbeit bewußt stehenlassen – er hat sie verschont! Eine gute Tat, sehr lobenswert, Naturschutz mit großer Moral! Denn die Zichorie gehört zu den wertvollsten Wildpflanzen: als Heil- und Nahrungsmittel für Menschen und als Pollenspender für unzählige Insekten, darunter Bienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge. Die Wegwarte ist in Deutschland bereits für 2020 als „Heilpflanze des Jahres“ bestimmt worden, nachdem sie 2005 schon „Gemüse des Jahres“ und 2009 „Blume des Jahres“ war.

Meine folgenden Fotos verstehe ich daher als kleine Homage an die tollen Zichorien, aber auch an den tollen Rasenmäher, der die himmelblaue Schönheit oberhalb des Steintores stehenließ …

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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