Warten auf den Winter

Der kalendarische Winter ist bisher kein Winter. Das neue Jahr und das neuen Jahrzent haben so begonnen, wie das vorangegangene Jahr und Jahrzehnt endeten: viel zu warm! Zum Jahreswechsel veröffentlichte der Deutsche Wetterdienst (DWD) neue Daten, die brutal belegen, dass und wie die globale Klimaerwärmung auch Deuschland voll erreicht hat. So lagen 9 der 10 wärmsten Jahre in Deutschland innerhalb der letzten 20 Jahre. War dabei 2018 das bisher wärmste Jahr, so 2019 mit einer Mitteltemperatur von 10,3 Grad C zusammen mit 2014 das zweitwärmste Jahr seit Beginn der Wetteraufzeichnungen 1881. Das Erschreckernde dabei: Die mittlere Lufttemperatur ist in Deutschland von 1881 bis 2018 um 1,5 Grad C gestiegen; allein in den letzten 5 Jahren um 0,3 Grad! Das hat nach Expertenberechnungen bereits spürbare Auswirkungen: Die Zahl der Hitzetage (über 30 Grad) betrug 2018 zehn, 1951 gab es drei; die Starkregen (Anzahl der Tage über 20 mm) haben seit 1951 um sieben Prozent zugenommen; die Zahl der Eistage (Tage mit einer Höchsttemperatur unter 0 Grad C) hat in Deutschland um 40 Prozent abgenommen usw.

Wie weit wir aktuell von „Eistagen“ entfernt sind, hat meine Kamera heute am Fennpfuhlsee eingefangen: Statt Schnee und Eis 10 Grad plus; blühende Winterlinge und Schneeglöckchen; irritierte Eichhörnchen, die nicht so recht „wissen“, was sie mit ihren Wintervorräten anfangen sollen; ein Schwan, der sich über das satte Grün hermacht; Möwen, die sich über die See-Eisfreiheit freuen – und prächtige Purpurbeeren, die auch ohne Schneehauben eine „gute Figur“ machen…

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar