Wir entscheiden selbst

Am Weißen See bot sich heute ein überraschendes Bild. Wie schon seit einiger Zeit geht die Schwanenfamilie weitgehend getrennte Wege. Nachdem es das ansässige Schwanenpärchen nicht geschafft hat, von seinen „Vorjahreskindern“ zu lösen, warteten Interessenten und Passanten gespannt auf die Herrichtung des Schwanennestes für eine neue Brut. Das wurde gegen Ende Februar massiv von Menschenhand gefördert und gesteuert: Man warf größere Mengen von trockenem Schilf auf und neben das alte Nest. Gesteuert verteilte sich das Nestmaterial, ohne dass es die Schwäne ernsthaft für eine erneute Brut annahmen.

Seit gestern scheint nun festzustehen: Die Schwäne haben selbst entschieden, ein neues Nest an einem neuen Standort in der Nähe eines früheren „am Bootssteg“ zu bauen. Wieder einmal hat sich erwiesen, der Natur ihren Lauf zu lassen, wenn Tiere und Pflanzen nicht direkt bedroht sind. Übersteuerungen, Übernutzungen, Überfütterungen usw. tun selten gut. Am alten Nest zeigte sich heute, dass die Nutzung anders als mit dem Schilfaufwand gedacht, verläuft: ein Graureiher und etliche Jungschwäne vom Vorjahr relaxten auf der „Sonneninsel“ …

Nach einem Hinweis gestern Abend suchte ich heute Morgen den neuen Neststandort auf. Die größere Naturnähe fiel sofort ins Auge. Und das alte Schwanenpärchen war emsig dabei, für den neuen Nachwuchs zu schaffen, und zwar in doppelter Weise: durch den Nestausbau und die dazugehörige Liebestat. Meine Kamera war auch dabei…

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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