Zu viel des Guten!

Das war heute der ersehnte erste richtige Frühlingstag! Also hinaus an den Weißen See, um zu schauen, was unsere Wasservögel aus diesem Tag so machen…

Aber bevor ich mich dem Angenehmen widmen konnte, lenkte erst einmal etwas weniger Angenehmes die Aufmerksamkeit auf sich. Zur vermeintlichen „Unterstützung“ des Nestbaus der Schwäne ist noch mehr trockenes Schilf als „Baumaterial“ angefahren worden. Das aber ist eindeutig zu viel des Guten! Von dieser Riesenmenge können die Schwäne gleich  m e h r e r e  Nester oder sogar einen Wolkenkratzer bauen! Die alte Diskussion wird damit neu entfacht: Wie weit darf der Mensch in die Naturprozesse eingreifen? Wer die folgenden Fotos sieht, kann nur wie ich den Kopf schütteln und fragen: Warum dieses Überangebot, diese Übertreibung? Leben ist immer Auseinandersetzung mit der Natur, auch mit Schwierigkeiten, Widrigkeiten und Mangel. Wie sollen die Schwäne den „Kampf des Lebens“ (Friedrich Schiller) erlernen, wenn der Mensch ihnen das abnimmt?

Aber nun zum angenehmeren Teil dieses Frühlingstages. Überall regt sich neues Leben. Während die Schwäne unter dem Überfluß an „Baumaterial“ bei ihrem Nestbau weit voran gekommen sind, suchen die Haubentaucher noch nach ihren Nistplätzen. Ein Pärchen scheint die „Ruine“ des vorjährigen Nestes ausbauen zu wollen. Und auch die Blesshühner scheinen es noch nicht sehr eilig zu haben und gönnen sich manches „schöpferische Päuschen“. Im Geäst verfolgt eine Kohlmeise interessiert das Treiben…

 

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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3 Antworten zu Zu viel des Guten!

  1. jule sagt:

    die Haubentaucher suchen nicht mehr, sondern sind sehr zielstrebig. Das Pärchen unter der Hängeweide am Bootsanleger baut bereits seit dem 7. März an seinem alten Nest. Die beiden neben Schwans haben wir gestern auch das erste Mal geshen und wie Sie schon bemerkt haben, bauen die genau an der selben Stelle, wo sie im letzten Jahr bereits erfolgreich gebrütet hatten. Beide Pärchen sind „sehr verliebt“ und wurden mehrfach bei der Hochzeit beobachtet.

    Interessant bei dem Paar neben Schwans, die „Heftigkeit der Liebe“. Die Hochzeiten, die wir bis dahin gesehen haben, liefen immer nach dem selben Muster ab. Es wurde geflirtet, was das Zeug hält, dann legt sich die Henne ganz flach auf das Nest und gibt einen gurrenden Laut von sich, was wohl den Mann motiviert, „auf die Henne zu steigen“ und nach wenigen Minuten läuft er über sie drüber ins Wasser und das ganze ist damit eigentlich beendet gewesen.

    Gestern haben wir eine etwas andere Art beobachtet: alles wie bisher, aber nach dem „drüberlaufen“ war es noch nicht vorbei, sondern es wurde eifrig weitergebalzt und immer wieder ohne Pause von vorn. In der kurzen Zeit, die wir dort staunend verharrt haben, lieft das ganze Non-Stop mindest 4 Mal hintereinander so ab. Warum, wissen wir nicht…

    Aber es ist unglaublich schön, wie sich solche Vorgänge in der herrlichen Natur immer wieder wiederholen. Interessant, dass jeweils die alten Stellen zum Nestbau bezogen werden. Es fragt sich, ob das auch die selben Paare wie im letzten Jahr sind, oder ob es nur sehr gute Niststellen sind

  2. Herbert Schwenk sagt:

    Danke für den Kommentar. Sehr schön die Beobachtungen und vor allem auch die Fotos dazu von Thomas. Ich hatte im vergangenen Jahr an der gleichen Stelle das emsige Geschehen bei Haubentauchers mit der Kamera dokumentiert. Mal schauen, wie es weitergeht!
    Gruß H. Schwenk

  3. jule sagt:

    die Fotos von der Haubentaucherhochzeit von Thomas waren ja auch aus dem vergangenen Jahr. Die Fotos von diesem Monat sind leider noch auf seiner Camera – die hat er aus zeitgründen leider noch nicht auf den Rechner gespielt. Zu viel zu tun – leider…

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