Machtvolles Herbst-Krescendo

0-Karte1In früheren Zeiten hatte man für das langsame Ansteigen eines Vorgangs, vor allem in der Musik für das allmähliche Anwachsen der Tonstärke, den Begriff „crescendo“ (Krescendo). Und schon vor vielen Jahren fand ich bei dem von mir sehr geschätzten Schriftsteller und Astronomen Bruno Hans Bürgel (1875-1948), einem frühen Warner vor dem wachsenden Naturverlust der Gesellschaft und der Menschen, eine schöne Anwendung dieses besagten Begriffs auch auf die Natur: „In machtvollem Krescendo jubelt das unermeßliche Orchester der Natur auf zu brausendem Festmarsch … Eine wehmütige, stille Schönheit liegt über der Welt, die Schönheit des Vergänglichen, die dich zur Andacht zwingt, dich loslöst von dem überschätzten lauten Plunder des Tages …“ (Die kleinen Freuden, Berlin 1948, S. 102/103)

Das fiel mir wieder mal ein, als ich dieser Tage das „machtvolle Krescendo“ der herbstlichen Natur erlebte: den Gipfel der grandiosen Laubfärbung, die Fülle der reifen Früchte (im Foto die tiefroten Weißdornbeeren), die Wintervorsorge so mancher Tiere, allen voran der emsigen Eichhörnchen, scharf beobachtet von einem Mäusebussard, der wenigen Honigbienen, die sich noch am Nektar der Winterastern (hier im Foto die kleinen weißen Kissen-Astern [Aster dumosus]) oder der Taubenkropf-leimkraut-Blüten (Silene cucubalus) laben, aber auch noch einmal der Trochosa-Wolfspinne, die ihren Nachwuchs „winterfest“ macht…

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Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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