Treffpunkt Kratzdisteln

OLYMPUS DIGITAL CAMERADie Parade der „Sommergäste ohne Ende“ geht weiter. Schon in den vorangegangenen Blogartikeln waren häufig Kratzdisteln Orte des Geschehens. In den letzten Hochsommertagen suchte ich deren Standorte im Kiez mehrfach auf – wobei es sich um inselartige, nicht besonders gepflegte Brachflächen handelt, also Wildwuchs-Oasen, als Teil des waldartigen 29-Hektar-Gesamtbiotops der sog. Oderbruchkippe, die nach 1945 aus 15 Mill. Kubikmeter Trümmerschutt der Innenstadt angelegt und 1969 in „Volkspark Prenzlauer Berg“ umbenannt wurde. Im heutigen Blogbeitrag sollen die Kratzdisteln jenes Geländes als Gastgeber zahlreicher Fluginsekten im Mittelpunkt meiner Fotos stehen.

Kratzdisteln (wissenschaftlicher Name Cirsium) sind eine Gattung in der Familie der Korbblütler; weltweit soll es über 200 Cirsium-Arten geben, bei uns sind die bekanntesten die Sumpfkratzdistel (C. palustre), die Ackerkratzdistel (C. arvense) und die Lanzettkratzdistel (C. vulgare). Am auffälligsten sind – neben den üppigen dornigen Pflanzenteilen – ihre hübschen purpurroten bis violetten Blüten in den unterschiedlichsten Stadien der Entwicklung …

2-DSCF5533-adb2-DSCF5542-adb3-DSC_2534Wenn man genügend Zeit aufbringt, kann man bei den hohen Lufttemperaturen zahlreiche Fluginsekten erleben, die bei den Kratzdisteln Einkehr halten. Es beginnt bei den bekannten Hummel- und Bienenarten und führt zu manchen weniger bekannten Insekten, wie zum Beispiel der Großen  Sumpfschwebfliege (Helophilus trivittatus) mit ihrem wunderschönen gestreiften Brustschild (vier gelb-graue und drei dunkle Streifen) und der nicht weniger schicken Veränderlichen Hummel (Bombus humilis)…

4-DSCF5270-adb5-DSCF5254-adbOLYMPUS DIGITAL CAMERA7-DSCF5227a8-DSCF5225aAber an den Kratzdisteln und in ihrem Umfeld finden sich auch viele andere illustre Sommergäste ein. Neben Marienkäfern mit unterschiedlicher Punktzahl war das sogar auch der seltene, in einigen Regionen bedrohte Kratzdistelrüssler (Larinus turbinatus), der besonders mit seinem merkwürdig dicken kegelförmigen Rüssel und seiner attraktiven Färbung – dunkelgrüne, gelb gesprenkelte Flügeldecken – auffällt. Besonders aber hatten mir es erneut die farbigen Wanzenarten angetan – in der Reihenfolge der Fotos: die Gemeine Getreidewanze (Eurygaster maura) aus der Familie der Schildwanzen, die Saumwanze oder Große Braune Randwanze (Coreus marginatus) aus der Familie der Lederwanzen und – schon im vorangegangenen Blogbeitrag erwähnt – die Nördliche Fruchtwanze (Carpocoris fuscispinus) …

9a-DSCF5496-adb10a-DSC_1287-adb11-Karte-212a-DSCF5369-adb13-DSC_257715a-DSCF5522-adb14a-DSCF5509-adb16a-DSC_2565-adb17a-DSC_2650-adb18a-DSC_2617-adb

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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