Wo bleibt das Böllerverbot in den Parks?

Die Welt hat wieder ein neues Jahr begrüßt – freudig und schrill wie eh zuvor. Die Corona-Pandemie hat dem auch im zweiten Jahr ihres Wütens keinen Abbruch getan. Zwar werden überall in ersten Bilanzen – auch in Berlin und Brandenburg – der „ruhigere“ Verlauf und die positiven Auswirkungen des hiesigen Verkaufsverbots von Feuerwerk sowie die Einrichtungen von sog. Böllerverbotszonen hervorgehoben, aber es lassen sich auch diesmal die schweren Silvesterschäden nicht übersehen: Schwerverletzte, fast 280 Festnahmen in Berlin, erneut viele Angriffe auf Polizisten und Rettungskräfte, gestiegene Einsätze der Berliner Feuerwehr (ein Drittel mehr als vor zwei Jahren) usw.

Nur eines fällt auch diesmal bei allen ersten Bilanzierungen auf: Keiner erwähnt, geschweige bilanziert, die Silvester-Böllerschäden in und an der Natur! Ich habe auch diesmal meinen Kamera-Rundgang am gestrigen Neujahrsmorgen in beiden nahen Parks nicht versäumt – zumal die ersten Schneeglöckchen im Fennpfuhlpark das Licht der Welt „erblickt“ haben. Und so fällt meine Bilanz um so mehr sehr kritisch aus: Trotz der Einschränkungen ist der Böllerangriff auf die Natur in der Silvesternacht unvermindert gr0ß! Zwar hat sich die Zahl der Böller offensichtlich verringert, aber die Wucht der Geschosse signifikant, wie die Fotos der „Abschußrampen“ und „Stalinorgeln“ belegen, vergrößert. Deshalb steht wie ein „Mahnmal gegen den Böllerwahn“ auch diesmal am Schluß meiner Bilanz der Protest: Hört mit diesem Böllerwahn gegen die Natur auf! Auch die Parks müssen zu den Böllerverbotszonen gehören!

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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