Bedrohte Akrobaten

Der Volkspark Prenzlauer Berg nimmt mit seiner Eigenart der Entstehung als Trümmerschuttberg („Oderbruchkippe“) und der danach folgenden Gestaltung als waldartiges Biotop eine Sonderstellung unter den Berliner Parkanlagen ein. Diese einzigartige Anlage läuft jetzt Gefahr, von Menschenhand durch Verwahrlosung und Vermüllung wieder zerstört zu werden. In der Öffentlichkeit wird diese Gefahr bereits thematisiert. Der BERLINER KURIER schrieb am 3. April d. J. unter dem Titel Ist das noch ein Park oder schon eine Müllhalde? u.a.: „Dass diese 29 Hektar noch als Volkspark firmieren, ist eigentlich ein Witz. Scheinbar kümmert sich keiner mehr um den ‚Volkspark Prenzlauer Berg‘ …“

Als Anwohner habe ich seit vielen Jahren das Doppelgesicht dieser Anlage mit und ohne Kamera verfolgt. Auf der einen Seite ist dieses waldartige Biotop Refugium für viele seltene Pflanzen- und Tierarten, auf der anderen Seite aber auch wegen der wachsenden Verwahrlosung und Vermüllung Anlaß für häufigen Ärger und Verdruß. Das habe ich in diesen Tagen erneut beoachtet und mit der Unbestechlichkeit der Kamera festgehalten: Müll und Schlamperei sind unübersehbar, aber auch zu meiner großen Freude manche Aktivitäten selten gewordener Fluginsekten mit fantastischer Akrobatik an den Blüten, etwa bei Bienen und Hummeln, aber auch Schwebfliegen wie der Großen Schwebfliege und farbenfrohen Wanzen wie Beeren- und Kohlwanzen …

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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