Weißer See weiter im Rampenlicht

Der Weiße See stand in den letzten Jahren und Monaten schon öfter im Rampenlicht – und in der Kritik. In meinen Blogartikeln ist seit zehn Jahren viel davon die Rede. Neben den schleppenden Maßnahmen zur Hebung des Wasserstandes im See war das immer wieder die Kritik an der beschleunigten Übernutzung und Fehlnutzung des Sees und seines Parks.

Was aber nun in den letzten Tagen am See geschah, ist in diesem Ausmaß noch nie dagewesen. In nur vier Tagen, vom 17. bis 20. Juni, kam es bei dem anhaltenden Hochsommerwetter um die 30 Grad C zu einem kaum fassbaren Ansturm auf den See mit allen „Hinterlassenschaften“ einer spontanen, übermäßigen Ballung von Menschenmassen. Der Verein „Parkfreunde Weißensee e.V.“ zieht eine überaus traurige Bilanz:

ein Toter durch einen Badeunfall, sechs Menschen, die sich beim Schwimmen über den See überschätzt hatten und Hilfe benötigten, zwei Schwerverletzte durch vorsätzliche Körperverletzung, Sachbeschädigungen, lautstarke Partys mit Grillen und offenen Feuerstellen, Wegwerfen größerer Mengen von Glasscherben und Müll, „endlose Noteinsätze“, 68 Anrufe im Strandbad wegen Ruhestörung usw.

Dazu kommt ein weiter sinkender Wasserstand im See – trotz der Mitteilung vom 3. Juni, dass nunmehr der neue Tiefbrunnen mit der Filteranlage in Probebetrieb gegangen seien. Bei meinem heutigen Besuch am See fand ich allerdings einen gegenüber Anfang Juni weiter gesunkenen Wasserstand vor. Die Wasservögel, allen voran die Schwäne, haben große Mühe, mit den Schwierigkeiten fertig zu werden…

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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