Winterzauber im Eiskeller Spreewald

Der Spreewald ist immer eine Reise wert, zu jeder Jahreszeit. Im Herbst begründete ich das unter der Zeile: „Ewig lockt der Spreewald“. Heute war es wieder so weit. Ich wollte das winterliche Bilderbuchwetter noch vor dem angekündigten Wetterwechsel nutzen, aber auch nicht unbedingt in den Wochenendansturm der Schlittschuhläufer auf den Spreewald geraten; im Übrigen macht die schneller gewordene Bahnverbindung zwischen Berlin und dem Spreewald den Ausflug fast zu einem „Katzensprung“.

Natürlich fand ich heute einen völlig zugefrorenen Spreewald vor. Wo sonst die Spree mit ihren vielen Fließen der Landschaft das Gepräge gibt und die typischen Spreewaldkähne ihre Spur im Wasser ziehen, durchzieht nun ein riesiges Geflecht von „Eisschlangen“ das Biosphärenreservat. Darauf kann sich jeder nach Herzenslust auf seine Weise erfreuen…

An einem solchen Tag wie heute kann man den Reiz des Spreewaldes in besonderer Weise genießen. Der „Winterzauber im Eiskeller Spreewald“ ist einzigartig. Man kann durch die zugefrorenen Wasserwege und Wasserflächen nicht nur die charakteristischen Spreewaldsymbole wie Brücken, Kähne und Heuschober aus völlig anderen Perspektiven und „ganz nah dran“ erleben, sondern sich auch in sonst unzugängliche Sumpf- und Feuchtgebiete wagen und mit der Kamera neue Sichten einfangen. Schauen wir mal, was dabei so herauskommt!

Eine Winterwanderung im zugefrorenen Spreewald bietet überall herrliche Ansichten. Das geschützte Biosphärenreservat ist bekannt für seine charakteristischen, bis 30 m hoch und 150 Jahre alt werdenden Schwarzerlen mit ihren rissigen dunklen Rinden und ihren kleinen Früchten, den dunkelbraunen Erlenzapfen. Aber auch Eichen, Birken und Pappeln sind häufig anzutreffen. Absterbende Bäume bleiben in inneren Teilen des Spreewaldes liegen und können an einem Tag wie heute „ganz nah“ betrachtet werden. Von der geschützten Tierwelt des Spreewaldes wie den Wasser- und Laubfröschen, Erdkröten, Ringelnattern, Blindschleichen und den stark bedrohten Fledermäusen ist im „Eiskeller Spreewald“ bei minus 10 Grad natürlich nichts zu sehen – da kündet am Ende nur meine Spur im Schnee neben der eines Großwildes vom Erkundungsgang zweier Neugieriger…

Schließlich gehört bei mir zu einer Spreewaldwanderung – mit oder ohne Rad – auch der Leiper Weg dazu. Dieser 6,5 km lange, über weite Strecken schnurgerade, 1935/36 zur Anbindung des uralten „Inselortes“ Leipe angelegte herrliche (Rad-) Wanderweg ist inzwischen Teil des europäischen Wanderwegenetzes E 1 bis E 11, und zwar des E 10, der Lappland mit Südeuropa verbindet und dabei von Nord nach Süd auch durch Brandenburg führt…

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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3 Antworten zu Winterzauber im Eiskeller Spreewald

  1. jule sagt:

    super tolle Fotos – Danke!

    Hier ist mein absoluter Favorit

  2. Herbert Schwenk sagt:

    Ebenfalls ein Dankeschön! Es war wirklich ein schönes Erlebnis an jenem bitterkalten Wintertag im Spreewald. Aber das Frühjahr ist ja nicht mehr weit…
    Gruß
    Herbert Schwenk

  3. Pingback: Spreewald ganz in Grün | Natur in Bild und Wort

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