Berliner Nordosten unter grauem Dezemberhimmel

Tiefgrauer Himmel und eisige Windböen bei nur wenigen Graden über Null – nicht gerade Bilderbuchwetter für einen 25-km-Radausflug in den Berliner Nordosten, wo es doch vor einer Woche einige Überraschungen gab. Also: „Der Mann muß hinaus / Ins feindliche Leben…“ (Friedrich Schiller), und zwar bei Wind und Wetter. Wie präsentiert sich nun unser kleines 86-ha-Naturparadies „Naturschutzgebiet Falkenberger Rieselfelder“ an der Schwelle zum Winter? Wie verkraften die Großtiere im Freien, die einen Teil der ehemaligen Rieselfelder beweiden, den nahenden Winter? Wie geht es eigentlich meiner Pusteblume mit ihrer schweren Last von Tautropfen aus der vergangenen Woche? Und vor allem: Was machen die vor einer Woche georteten Schwäne auf den überschwemmten Wiesen? Aber ließen die eisigen Windböen und Regenschauer überhaupt brauchbare Fotos zu? Schauen wir mal!

Zunächst einmal: Die Schwäne sind noch da, wie bereits diese beiden Fotos erkennen lassen. Vorher aber zu den Großtieren, denen das ungemütliche Wetter überhaupt nichts auszumachen scheint. Es handelt sich um besondere Pferde- und Rinderzüchtungen, die auch im Falkenberger Naturschutzgebiet heimisch wurden. Seit 2005 wird nämlich auf einer Teilfläche der ehemaligen Falkenberger Rieselfelder eine kleine Herde sog. Liebenthaler Wildlinge gehalten, die den im 19. Jahrhundert ausgestorbenen europäischen Wildpferden ähnlich sind. Dazu gesellen sich zwei besonders robuste Rinderrassen: sog. Heckrinder (Bos taurus) und Schottische Hochlandrinder. Der Name „Heckrinder“ geht auf ihre Züchter, die Brüder Heinz und Lutz Heck, zurück. Diese hatten in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts versucht, aus Hausrindrassen ein dem ausgestorbenen Wildrind (Auerochse) ähnliches Tier zu  züchten. Und die Fotos lassen keinen Zweifel, dass sich sowohl die Liebenthaler Wildlinge als auch die Heckrinder und Hochlandrinder pudelwohl fühlen – trotz Regenschauern und eisiger Windböen…

Aber nicht nur die Großtiere trotzen Wind und Kälte. Meine Löwenzahn-Pusteblume von voriger Woche hat der Wind zwar arg zerzaust, aber sie bietet dem nahenden Winter standhaft die Stirn – ebenso die Löwenzahn-Blüte nebenan, die Schneebeeren („Knallerbsen“) und Hagebutten am Wegesrand…

Und nun zu den Schwänen. Das Bild hat sich gegenüber der Vorwoche nicht verändert. Auch heute konnte ich – trotz größerer Entfernung und weit auseinandergezogen – mindestens 12 Schwäne ausmachen, darunter eine deutlich abgesonderte „Gruppe“: die Großfamilie mit den Siebenlingen auf der linken Seite des folgenden Fotos.

 

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
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1 Antwort zu Berliner Nordosten unter grauem Dezemberhimmel

  1. jule sagt:

    ja, ja, die Pusteblume von letzter Woche durfte ich heute in der Zeitung bewundern – als Leserfoto im Kurier 😉

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