Die Tiefs „Ilse“ (gestern) und „Jutta“ (heute) haben mit ihren frischen Temperaturen und sogar Hagelschauern den Frühling ein wenig abgebremst. Dennoch bieten sich auch bei diesem Wetter grandiose Naturschauspiele – zum Beispiel an den Kastanienbäumen. Was der Literatur-Nobelpreisträger von 1910, Paul von Heyse (1830-1914), noch in seinem Gedicht „Vorfrühling“ vermisste, ist jetzt in vollem Gange: „Sieh, die Kastanien – noch nicht entfalten / Sie ihre Knospen, harzig gebräunt.“
In diesen Tagen kann man den Knospensprung besonders an den Kastanien beobachten und das Schauspiel „Kastanien im Babybett“, also die Geburt der Kastanien, die dann bis zum Herbst ausreifen und in ihren späteren Stachelschalen von sich reden machen, mit der Kamera – ganz nah, versteht sich – festhalten. Ich wählte dazu drei Standorte in unserem Fennpfuhl-Kiez; See, Park und Hochhäuser schauten interessiert zu, wie ich die „Knospen, harzig gebräunt“, vor die Linse bekam …