Riesenaufregung bei den Haubentauchern
Sonntagsidylle am Weißen See. Die Stille wird nur durch ein paar Rufe der Wasservögel durchbrochen. Das Nest der Haubentaucher „rechts“ (nördlich) vom Freibad ist heute Morgen leer; gestern hatte ich dort noch die komplette Familie porträtiert, nachdem auch das vierte Küken geschlüpft war (siehe erstes Foto). Die Schwäne, ein paar dutzend Meter davon entfernt, gönnen sich eine kleine Putzpause (blau umrandete Fotos). Eine Entenmutter dreht indes mit ihren vier Küken eine kleine Erkundungsrunde in der Nähe des Haubentauchernests „links“ (südlich) vom Freibad …
Plötzlich fährt der Schwanenvater wie von der Tarantel gestochen hoch. Ziel seiner Attacke ist die Entenfamilie. Mir bleibt es ein Rätsel, was seinen „Zorn“ auslöste. Jedenfalls spielt sich nun vor meinen Augen und der Linse meiner Kamera im Umkreis des „linken“ Haubentauchernests, in dem noch gebrütet wird, eine etwa fünf- bis achtminütige wilde Hatz gegen die Entenmutter ab. Der Schwan trennt die Ente von ihren Küken und jagt sie gnadenlos durch das Schilf, mehrere Runden lang, immer haarscharf am Haubentauchernest vorbei. Im Nu herrscht eine Riesenaufregung bei den Haubentauchern, die mit Gebaren und Geschrei Verteidigungsposition beziehen …
Schließlich beruhigt sich der Schwan. Die Ente flüchtet irgendwo hin, vermutlich, um ihre Kinder zu suchen. Auch bei den Haubentauchern legt sich die Riesenaufregung, schon nach kurzer Zeit entscheiden sie sich für einen weiteren Wechsel beim Brüten. Und wieder wird sichtbar: Noch ist hier kein Küken geschlüpft. Der Schwan indes nimmt erst einmal ein kleines „Bad“ …
Über Herbert Schwenk
Jahrgang 1937;
ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR;
heute Rentner
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