„Einkehr“

Dieses schöne Uhland-Gedicht (hier nur der Anfang) lernten wir einst auswendig – das ist über 60 Jahre her. Ich erinnerte mich daran, als ich gestern bei einer spätsommerlichen Radrundfahrt auf der Falkenberger Feldflur auch „zu Gaste“ war – und die Uhlandsche „Einkehr“ beim „guten Apfelbaum“ nachempfinden konnte. Aber während Uhland einst bei „einem Wirte“ zu Gast war, waren es bei mir mehrere Dutzend. Es war eine Augenweide, die Apfelpracht an den Bäumen zu bewundern. Aber wie bei meinem Ausflug zur Glindow-Werderschen Kirschernte Ende Juli mußte ich auch diesmal traurig zusehen, wie viel Fallobst nicht eingesammelt wird und am Boden verdirbt…

Über Herbert Schwenk

Jahrgang 1937; ehemaliger Lehrer und Gesellschaftswissenschaftler der DDR; heute Rentner
Dieser Beitrag wurde unter Allgemein veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

2 Antworten zu „Einkehr“

  1. jule sagt:

    Wobei das viele Fallobst ja nicht nur „sinnlos verfault“, sondern auch vielen Tieren als Speise dient. Ich denke da an Wespen, Igel und Co

  2. Herbert Schwenk sagt:

    Klar, das ist so, ein guter ergänzender Hinweis. „Natürlich“ (im wörtlichen Sinn) wird das Fallobst, wenn nicht vom Menschen, wieder von den Kreisläufen der Natur vereinnahmt, darunter sowohl von dem Menschen „nützlichen“ als auch „schädlichen“ Tieren. In einer ähnlichen Situation zeigte ich im Herbst 2011 (12.10.) eine „Hornisse, die sich an einer faulenden Birne labt (!)“. Insofern wären auch die Worte „sinnlos verfault“ nicht richtig. Ich spreche aber vom Verderben des Obstes und meine, dass das schade ist in Anbetracht des großen Mangels an preiswerten Lebensmitteln in der Welt. Erst 2011 teilte der UN-Welthungerbericht mit, dass es inzwischen 925 Millionen hungernde Menschen auf der Erde gibt, das ist jeder siebente Erdbewohner. Allerdings habe ich auch keinen praktikablen Vorschlag, wie das Falkenberger Fallobst den Welthunger lindern könnte – außer dem Schiller-Wort: „Nehmt mit, was kommt, die Zeiten sind jetzt schwer!“ (Wilhelm Tell, 1804)
    Gruß Herbert Schwenk

Schreibe einen Kommentar